Kinder mehrerer Altersgruppen harmonisch betreuen

Im heimischen Umfeld einer Tagesmutter treffen nicht selten ältere und jüngere Kinder aufeinander. Schließlich liegt der Schwerpunkt hier nicht nur bei Kindern im klassischen Kindergartenalter, denn auch Kleinstkinder und sogar Babys brauchen eine liebevolle und zuverlässige Betreuung. Tagesmütter, die die Zusammenstellung ihrer Kindergruppe nicht auf eine Altersgruppe allein beschränken wollen, brauchen bei der Integration aller Kinder besonderes Fingerspitzengefühl. Mit Geduld und der richtigen Strategie entsteht eine harmonische Gemeinschaft.

Babys liebevoll integrieren

Nicht selten müssen Eltern schon recht kurz nach der Geburt ihres Kindes wieder ihrer regelmäßigen Arbeit nachgehen. Finanzielle Gründe, aber auch das Aufrechterhalten der Selbständigkeit und zusätzliche Schwierigkeiten wie Trennungen und familiäre Unklarheiten, lassen dann eine Tagesmutter auf den Plan treten. Von ihr wünschen sich Eltern zumeist einen sehr viel liebevolleren und behüteteren Umgang mit dem kleinen Menschen. Insbesondere bei Babys gilt das, denn hier fällt Eltern die Trennung auf Zeit schwer.

Nimmt eine Tagesmutter ein Baby bei sich auf, so fordert dies der gesamten Gruppe Verständnis und Rücksichtnahme ab. Oft möchten Babys engen Hauptkontakt genießen und mehrere Stunden im Tragetuch gehalten werden. Auch für eine Tagesmutter stellt das kein Problem dar, solange die anderen Kinder sich hierdurch nicht benachteiligt fühlen. Insbesondere, wenn das Baby regelmäßige und längere Schläfchen in einem sicheren Bettchen macht, können Tagesmütter sich während dieser Zeiten auf den Rest der Gruppe konzentrieren. Unterbrechungsfreies Vorlesen, Gesellschaftsspiele und gemeinsames Basteln sind dann möglich.

Moderne Babyphones unterstützen dies, denn laut babyphone-testberichte.de verfügen sie nicht nur über einen lauten Alarm, sondern können auch sanft vibrieren und per Lichtsignal auf sich aufmerksam machen. Dies senkt den allgemeinen Geräuschpegel und macht auch ruhige Momente möglich.

tagesmutter-gemuetlicher-platz-zum-kuschenln
Kuschelecke für die Mittagspause

Ist das Baby Teil der Gruppe, so wirkt sich seine Anwesenheit förderlich auf das Sozialverhalten anderer Kinder aus. Oft erkennen schon die Kleinsten, worauf es beim Umgang mit einem Baby ankommt und fühlen sich erstaunlich gut in die Gefühlswelt des jüngsten Gruppenmitgliedes ein.

Kleinkinder altersgerecht beschäftigen

Kleinkinder im Alter zwischen einem um drei Jahren sind in der Kinderbetreuung immer öfter vertreten. Soll das Kind bei einer Tagesmutter betreut werden, ist Eltern der Rahmen einer Krippe oftmals zu groß und unübersichtlich. Kinder sollen bei der Tagesmutter langsamer und behutsamer an das Getrenntsein von den Eltern herangeführt und ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend behandelt werden. Selbstverständlich gelingt dies in einer kleineren Gruppe sehr viel leichter, selbst wenn sich ein Baby unter den betreuten Kindern befindet.

Materialsammlung für alle Altersstufen
Materialsammlung für alle Altersstufen

Als sinnvolle Möglichkeiten für die Gestaltung eines abwechslungsreichen Beschäftigungsprogramms für Kleinkinder bieten sich Aktivitäten wie

  • Malen mit unterschiedlichen Stiften oder Fingerfarben,
  • Vorlesen,
  • gemeinsames Singen
  • und Tanzen

an. Im Zusammenspiel mit älteren Kindern genießen Kleinkinder den Vorteil, dass sie mehrere Vorbilder in ihrer direkten Nähe genau beobachten und komplexes Verhalten schneller erlernen können. Wichtig ist dabei stets, dass alle Utensilien, mit denen die Kinder spielen, absolut sicher sind. Sehr kleine und verschluckbare Teile sind in den Betreuungsräumen nur dann eine Option, wenn kein Kind jünger als 36 Monate ist. Auch der gemeinsame Mittagsschlaf ist oftmals ein Thema bei der Betreuung von Kleinkindern. Es lohnt sich, Kindern einen zusätzlichen Raum zum Schlafen und Ruhen anzubieten, den die Tagesmutter auch während der Betreuung wacher Kinder direkt erreichen kann.

Was das Singen betrifft, so sollte es täglich auf dem Plan stehen, wenn alle Kinder wach sind. Der Grund hierfür ist, dass Kinder aller Altersgruppen ganz besonders hiervon profitieren.


„Untersuchungen zeigen, dass beim Singen verschiedene Gehirnareale beansprucht und trainiert werden und das viel intensiver als beim bloßen Sprechen. Singen fördert dabei besonders die Kreativität, das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit. Außerdem schulen Reime, die besonders in Kinderliedern häufig vorkommen, das Gefühl für die Sprache und die Lautbildung.“ (Quelle: 
http://www.familie.de/kind/die-schoensten-kinderlieder-508649.html )

Vorschulkinder mit besonderen Aufgaben fördern

Laut einer Statistik sind rund 57,98 Prozent der Kinder in deutschen Tageseinrichtungen zwischen drei und sechs Jahren alt. Da ältere Kinder oftmals in der Mittagsbetreuung einer Grundschule betreut werden können, sinkt ihr Anteil auf 23,52 Prozent. Kinder unter drei Jahren nehmen nur knapp 18 Prozent ein. Da sich in der größten Gruppe auch Kinder befinden, deren nächster Schritt die Einschulung ist, sind vorbereitende Maßnahmen und eine altersgerechte Vorschulbetreuung auch bei Tagesmüttern ein Thema.

Um Vorschulkinder auf die erste Klasse vorzubereiten, sollten diese zwischen fünf und sechs Jahren alt sein. Es bietet sich an, ihnen besondere Arbeitsblätter zur Verfügung zu stellen, die die motorischen Fähigkeiten fördern und fordern. Übungen zum Nachspuren und Ausmalen, Perlen fädeln und auch die Beschäftigung mit Webrahmen und Strickliesel sind optimale Möglichkeiten, Kinderhände auf das Schreiben in der Schule vorzubereiten.

Materialssammlung für jedes Kind ermöglich indivduelle Beschäftigung
Sammelfächer für jedes Kind ermöglich indivduelle Beschäftigung

Ältere Kinder können zudem Aufgaben übernehmen, die für die jüngeren Mitglieder einer Kindergruppe noch nicht geeignet sind. Das eigenständige Decken des Tisches, die Überprüfung der Ordnung an der Kindergarderobe und auch Unterstützung jüngerer Kinder beim Anziehen oder Händewaschen helfen Vorschulkindern dabei, ihre Selbständigkeit zu schulen und soziales Miteinander aktiv zu erfahren.

Grundsätzlich gilt bei der Zusammenstellung einer Kindergruppe mit vielen verschiedenen Altersstufen Sicherheit als oberstes Gebot. Die bereitgestellten Spielwaren, die Ausstattung des Spielzimmers und auch andere Dinge, die für alle Kinder frei zugänglich sind, richten sich in ihrer Eignung stets nach dem jüngsten Kind. Dies muss nicht so sein, wenn es sich bei diesem um ein drei Monate altes Baby handelt. Sobald das Kind jedoch selbständig krabbeln und sich im Betreuungsraum bewegen kann, müssen entsprechende Maßnahmen getroffen werden.

 

 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*